Nach langer Krankheit ist die Seniorchefin des Berliner Auktionshauses Leo Spik, Ruth Beder, gestorben. Ruth Beder trat 1948 als Kontoristin in das Versteigerungshaus Leo Spik am Kurfürstendamm ein. Zunächst leitete sie nach dem Tode des Firmengründers das Geschäft gemeinsam mit ihrem Mann. Ruth Beder war eine der ersten Auktionatorinnen in einer bis dahin von Männern dominierten Branche. Sie war allseits als selbstbewusste und entscheidungsfreudige Persönlichkeit respektiert. Dieser berufliche Erfolg galt ihr selbst als höchste Bestätigung.

Fast fünf Jahrzehnte gehörte Ruth Beder zu den prägenden Persönlichkeiten des Berliner Kunsthandels - und weit darüber hinaus. Bis in die siebziger Jahre war Leo Spik zugleich mit einer Dependance in Bad Kissingen vertreten. Die deutsche Wiedervereinigung ermöglichte Ruth Beder, an bewährte Kontakte zu Sammlern und Händlern aus früheren Geschäftsverbindungen anzuknüpfen, als Berlin ein Zentrum des deutschen Kunsthandels war.

Seit einigen Jahren führt Ruth Beders Tochter Susanna mit Erfolg das traditionsreiche Auktionshaus Leo Spik im Sinne ihrer Mutter weiter.